Steven Wilson, einer der großen Ausnahmekünstler unserer Zeit, hat ein Album eingespielt, welches zwischen Art-Rock und Jazz-Rock hin-und herwirbelt.
Auf seiner Solo-Schiene geht es der Brite so richtig an und agiert abgefahrener als mit seiner Hauptband Porcupine Tree. Der Titelsong "Luminol" zeigt es vor: Gerade-grooviger Beginn, ein geniales Bassbreak später knallt der Jazz gen Jazz-Rock, dennoch garniert mit der gewohnten Wilson-Melancholie. Für die Melancholiker gibt's die beiden wunderschönen Kompositionen "Drive Home" und "The Watchmaker", die aber auch ihre Flausen im Kopf haben, die aber niemals so stark sind, wie das verstörende "The Holy Drinker", welches Abgründe beschreibt.
Wilson geht harmonisch enorm weit, seine Band ist gnadenlos gut, der Sound groß. Kein Wunder, wenn Soundtüftler-Legende Alan Parson ihm zur Seite steht.
Bin gespannt, wie es mit Porcupine Tree weitergeht, wenn Wilson so viel Kreativität in seine Solo-Karriere steckt.